Monday, January 25, 2010

Ausnahmezustand - Hochwasser auf 2800 Meter

Alles fing damit an, dass wir heute morgen hier im Buero sassen als es auf einmal draussen auf der Strasse laut wurde. Ich dachte zunaechst vielleich an eine Rangelei, aber als ich aus dem Fenster schaute liefen alle Menschen aufgeregt aus der Markthalle in die Strassen. Leute schlossen ihre Laeden unglaublich hecktisch und rannten ebenfalls weg. Wir dachten an einen Ueberfall oder ein Feuer und es dauerte eine ganze Weile, bis wir Jonas und ich Jemanden gefunden hatten, der uns aufklaerte. Es war Hochwasser ausgebrochen. Die letzten Tage hatte es viel geregnet und auch teilweise durchgehend und der Fluss Rio Urubamba hier war maechtig angestiegen. Nun kam wohl noch eine Welle aus Pisac, einem Dorf, ein wenig weiter Fluss aufwaerts dazu.

Wir entschieden uns nach Ccotohuincho zu laufen, um uns selber ein Bild zu machen und eventuell helfen zu koennen. Dort angekommen sahen wir, dass das Wasser schon maechtig gestiegen war und ganze Maisfelder mit ihren zwei Meter Stauden verschwunden waren. Leute packten ihre Sachen zusammen, um sie in Sicherheit zu bringen. Wieder zurueck in Urubamba wurde uns mitgeteilt, dass darueber nachgedacht wird, das Kinderdorf Munaychay zu evakuieren, da ein paar hundert Hoehenmeter darueber zwei Lagunen sind,m die eventuell vollgelaufen sind und in das Tal runter kommen koennten. Im laufe des Tages ueberschlugen sich dann die Ereignisse. Ich will es mal abkuerzen und die aktuelle Situation beschreiben.

Die Situation im Moment sieht so aus, dass schon mehr als 300 Familien vom Hochwasser geschaedigt worden sind und teilweise ihre Haeuser verloren haben. Eine Familie soll auch gestorben sein. Viele Provinzen um Urubamba herum sind im Moment isoliert, da die Strassen unter Wasser stehen. In Machu Pichu sollen die Leute auf den Daechern sitzten und auf die Berge fluechten. In Urubamba haben viele Leute ihren Besitz auf Lastwagen gepackt und sind gefahren. Obwohl ein wenig Hochwasser hier jedes Jahr normal ist, ist es wohl dieses Jahr besonders krass. Im Moment regnet es hier nicht, aber der Regen soll in die Berge gezogen sein, was auch nicht viel Besser ist, da das halt alles auch runter kommen kann.

In Urubamba allerdings ist soweit nicht viel passier. Das Wasser hat noch nicht die Strasse erreicht und wir wohnen auch in einem ungefaehrlichen Gebiet weiter weg vom Wasser. Es besteht also im Moment kein Grund zur Sorge. Die Kinder von Munaychay bleiben erstmal auch oben in den Haeusern, die am hoechsten am Hang stehen. Es wurde angedacht sie in Hotels unterzubringen, allerdings stehen die alle in dem Gebiet was betroffen waere, wuerden die beiden Lagunen von oben runter kommen. Soweit hat sich zumindest hier in Urubamba alles entspannt und man merkt keinen grossen Unterschied.

Mal schauen wie es Morgen aussieht und hoffentlich regnet es nicht heute Nacht wieder. Uns geht es aber allen hier in Urubamba gut und es besteht wie gesagt im Moment kein Grund zur Sorge.

Liebe Gruesse

Phil

1 comment:

  1. Hoffentlich verschlimmert sich die Lage nicht und Euch allen geht es weiterhin gut.
    Mama

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